Alle internationalen Besucher Eswatinis benötigen einen

Reisepass,

der mindestens noch drei Monate nach dem geplanten Abreisedatum gültig sein muss und bei Ankunft noch mehrere leere Seiten aufweist.

Als Faustregel gilt in Afrika, daß der Reisepass noch eine Restgültigkeit von sechs Monaten haben sollte.  

Wie wird gestempelt und gibt es einen Aufkleber?

Der Reisepass wird bei Einreise mit einem Stempel versehen (anders als zum Beispiel bei der Einreise nach Südafrika, bei der es zwei Stempel gibt). Es wird kein Datum in den Pass eingetragen und es gibt keinen Aufkleber oder ähnliches.

Ein Reisender oder Geschäftsreisender kann Eswatini für bis zu

30 Tage

besuchen. Der Stempel legitimiert einen also für 30 Tage – der Tag der Einreise zählt als Tag 1.

Staatsangehörige der EU-Länder (sowie Vereinigtes Königreich, USA, Australien, Kanada, Südafrika und des britischen Commonwealth) benötigen

kein Visum

Dies bedeutet also, dass man mit seinem Pass das “Immigration Office” an der Grenze aufsucht und ein netter Mensch hinter dem “Arrivals” Schalter einen “einstempelt”. Es entstehen hierfür keine Kosten. Die Daten werden im Computer erfasst und voila . Fertig. Sanibonani. Herzlich Willkommen in Eswatini !

Bitte noch die aktuell geltenden Covid- 19 Regelungen beachten.

Was ist wenn man länger als 30 Tage in Eswatini plant zu bleiben?

Eine 30-tägige Verlängerung der ursprünglichen 30 Tage kann beim Ministerium in Mbabane (Ministry of Home Affairs & Ministry of Justice) beantragt werden. Es entstehen keine Kosten.

Es kann jedoch einfacher sein, für ein oder zwei Tage (oder auch nur Stunden) über die Grenze nach Südafrika zu hüpfen (Border Hopping).  Aufgrund der (teuren) Visa- Bestimmungen für Mosambik macht Mosambik keinen Sinn für ein Border-Hopping. 

Nach der Wiedereinreise beginnen die 30 Tage erneut.

Bei einem Aufenthalt von mehr als 60 Tagen (also ingesamt 30 plus 60 = 90 Tage) besteht die Möglichkeit eine befristete Aufenthaltserlaubnis (TRP) beim Innenministerium oder einen verlängerten “VISITOR’S PASS UNDER REGULATION 6 OF THE IMMIGRATION REGULATION 1987 zu beantragen (Ministry of Home Affairs & Ministry of Justice Bldg, Mhlambanyatsi Rd, Mbabane; Telefon: 2404 2941/5, 2404 5880/1).

Ein dreimonatiger Visitors Pass kostet E 180, ein sechsmonatiger E 300.  Hinzu kommt eine “Application Fee” von 300 E.

Staatsangehörige anderer Länder müssen im Voraus ein Visum bei ihrer eswatinischen Botschaft oder dem entsprechenden Konsulat beantragen. Visa können bei der Ankunft an der Grenze zu Eswatini nicht erteilt werden, unabhängig von den in einigen Ländern veröffentlichten Ratschlägen.

Für die Weiterreise nach Südafrika gilt eine ähnliche Visa Situation, wobei für EU-Bürger (sowie Großbritannien, USA, Australien und Kanada, Länder des britischen Commonwealth) wiederum kein Visum erforderlich ist. 

Weiterreise nach Mosambik und Mosambik Visa

Für Mosambik wird ein Visum benötigt. Dieses kann an der Grenze bei Einreise beantragt werden (Visa on Arrival/VOA) und kostet 50 USD (45 EURO). Andernfalls kann dies vorab beantragt werden.

Die Botschaft von Mosambik in Eswatini (Botschaft der Volksrepublik Mosambik (High Commission), Prinzessin Dr., Mbabane; 2404 3700) stellt Visa aus. Nach der Preiserhöhung der Visa Gebühren (Visa Fee) im Juli 2019 sind die Kosten für vorab ausgestellte Visa für Mosambik schmerzhaft teuer: 

Ein 30-Tage-Visum kostet nun 102 US-Dollar, ein Visum für die Dauer von 31 bis 60 Tagen 203 US-Dollar. Visa, die bis zu 90 Tage gültig sind, kosten jetzt 305 US-Dollar.

Der Antrag wird normaler innerhalb von 24 Stunden bearbeiten. Am Besten geht man morgens hin und hinterlegt den Antrag mit allen notwendigen Unterlagen. Das Visum kann am nächsten Tag abgeholt werden. Da die High Commission allerdings kein Bargeld nimmt, muss der Betrag in der Stadt bei der Bank eingezahlt werden. Das ganze Prozedere der Visa Ausstellung ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, auch weil zum Beispiel Kontoauszüge (bank status) dem Antrag beigelegt werden müssen. Und üblicherweise sind die Mitarbeiter der mosambikanischen High Commission nicht wegen ihrer besonderen Freundlichkeit bekannt. 

Soweit man nicht plant länger als 30 Tage in Mosambik zu bleiben, sollte man den mittlerweile absolut überteuerten Visa Beantragungsprozess bleiben lassen und das Visa on Arrival Verfahren bei Einreise in Anspruch nehmen. 

Einreise auf dem Luftweg  

Die Einreise nach Eswatini auf dem Luftweg ist ein ebenso unkompliziert wie auf dem Landweg. Der neue Flughafen King Mswati III International Airport ist klein und freundlich.

Man füllt ein Einwanderungs- Formular und eine Zollerklärung aus, und das ist so ziemlich alles. Auf dem Formular muss man angeben, wo man plant sich innerhalb von Eswatini aufhalten zu wollen, wobei eine Ortsangaben ausreichend ist. 

Bitte die aktuell geltenden Covid- 19 Regelungen beachten.

Einreise auf dem Landweg 

Eswatini hat insgesamt 13 Grenzübergänge, zwei mit Mosambik und der Rest mit Südafrika, die unterschiedlich lange geöffnet sind (Border Gate Times).  

Bei der Ankunft müssen zunächst die Ausreiseformalitäten auf der südafrikanischen oder mosambikanischen Seite erledigen werden, also ausstempeln. Dann fährt man die kurze Strecke bis zum Grenzposten auf der Eswatini Seite zur Erledigung der Grenzformalitäten für die Einreise.  

Alle Grenzposten sind täglich geöffnet, allerdings mit unterschiedlichen Uhrzeiten. Lediglich der Grenzübergang mit Mosambik Goba/Mhlumeni ist rund um die Uhr in Betrieb. 

Die Grenzposten haben auf beiden Seiten in der Regel meistens andere Namen bzw. Bezeichnungen. 

Grenzübergänge mit Südafrika:

(im entgegengesetzten Uhrzeigersinn)

R571 Mananga Border Post bzw. MR5 Mananga (25° 55′ 59,2″ S, 31° 45′ 40,7″ O)

Öffnungszeiten:  07.00–18.00

R570 Jeppe’s Reef Border Post bzw. MR1 Matsamo (25° 45′ 2,5″ S, 31° 28′ 3,4″ O)

Öffnungszeiten:  07.00–20.00 Uhr

R40 Josefsdal Border Post bzw.  MR20 Bulembu (25° 56′ 40,6″ S, 31° 7′ 17,4″ O)

Öffnungszeiten: 08.00–16.00 Uhr

N17 Oshoek Border Post bzw. MR3 Ngwenya (26° 12′ 45″ S, 30° 59′ 21,1″ O)

Öffnungszeiten: 07.00–24.00 Uhr

Waverley Border Post bzw. Lundzi (26° 19′ 39″ S, 30° 53′ 18,6″ O)

Öffnungszeiten:  08.00–16.00 Uhr

R65 Nerston Border Post bzw. MR19 Sandlane (26° 34′ 10,9″ S, 30° 47′ 30,5″ O)

Öffnungszeiten:  08.00–18.00 Uhr

Emahlathini Border Post (Houtkop) bzw. MR4 Sicunusa (26° 51′ 37,8″ S, 30° 54′ 30,2″ O)

Öffnungszeiten: 08.00–18.00 Uhr 

Bothashoop Border Post bzw. Gege (26° 58′ 25,3″ S, 30° 58′ 6,2″ O)

Öffnungszeiten:  08.00–16.00 Uhr 

R543 Mahamba Border Post bzw. MR9 Mahamba (27° 6′ 19,8″ S, 31° 4′ 8,8″ O)

Öffnungszeiten: 07.00–22.00 Uhr

Onverwacht Border Post bzw. MR21 Salitje (27° 18′ 58,3″ S, 31° 38′ 37,7″ O)

Öffnungszeiten:  08.00–18.00 Uhr 

Golela Border Post bzw. MR8 Lavumisa (27° 19′ 1,9″ S, 31° 53′ 18,2″ O)

Öffnungszeiten: 07.00–22.00 Uhr 

Bitte die aktuell geltenden Covid- 19 Regelungen beachten, da kleinere Grenzposten geschlossen sein können.

Grenzübergänge mit Mosambik 

EN2 Namaacha bzw. MR3 Lomahasha (25° 59′ 22,2″ S, 31° 59′ 59,1″ O)

Öffnungszeiten: 08.00 bis 24.00 Uhr 

EN3 Goba MR7 bzw. Mhlumeni (26° 15′ 26,6″ S, 32° 5′ 6″ O)

Öffnungszeiten: durchgängig geöffnet / 24 Stunden

Kosten der Einreise mit einem Fahrzeug

Für alle nicht in Eswatini zugelassenen Fahrzeuge ist an der Grenze bei Einreise nach Eswatini eine Straßennutzungssteuer in Höhe von E 100 (ca. 6,50 Euro) zu entrichten.

Die Gebühr gilt für die Dauer des Aufenthalts.

Verlässt man das Land und reist wieder ein, wird der Betrag erneut fällig, z.B. beim sog. Border-Hopping.

Die Quittung über die Zahlung der Straßenabgabe ist jederzeit im Fahrzeug mitführen. Bei einer möglichen Verkehrskontrolle wird allerdings in der Regel nur der Führerschein (EU-Führerschein und internationaler Führerschein sind Pflicht) zur Vorlage verlangt.  

Es gibt keine mautpflichtigen Strassen in Eswatini. Größere Verbindungsstraßen sind asphaltiert und insbesondere nahe der Hauptstadt in einem meist guten Zustand. Schotterstrassen sind in wechselnden Zustand. An einigen Stellen finden Straßenbaumaßnahmen statt (vor allem MR 3 zwischen Manzini und Siteki und MR 16 zwischen Siteki und Big Bend).

Die Geschwindigkeitsbegrenzung beträgt soweit kein anderslautendes Verkehrsschild vorhanden ist,  80 km/h außerhalb und 60 km/h innerhalb geschlossener Wohngebiete. Es werden sehr häufig Radarkontrollen gemacht.

Letter of authorization / Cross Border Letter

Wer mit dem Mietwagen kommt, benötigt einen sog. Letter of authorization / Cross Border Letter der Autovermietung. Auch wenn dieser bei der Einreise oft nicht vorgelegt werden muss, ist er aus rechtlichen Gründen notwendig. Die südafrikanischen Autovermietungen (ebenso andere) erlauben es nicht, das Fahrzeug ohne Zustimmung der Vermietungsgesellschaft “außer Landes zu schaffen”.

Die Kosten für die Erlaubnis variieren je nach Vermietung und liegen in der Regel zwischen 25 und 60 Euro. Am besten “bestellt” man das Stück Papier, wenn man das Fahrzeug reserviert, damit es bei der Abholung bzw. Übernahme des Mietwagens bereits ausgestellt ist und man unnötige Wartezeit vermeidet. 

Wie stressig ist die Einreise und wie lange dauert die Abwicklung der Formalitäten?

Im Allgemeinen sind die Grenzübergänge zu Eswatini im Vergleich zu denen in vielen anderen afrikanischen Ländern entspannt, und sicherlich auch im Vergleich zu dem, was ein Swasi bei der Einreise in die EU zu erwarten hat, absolut komplikationsfrei.

Die Beamten auf der Eswatini Seite sind in der Regel freundlich und hilfsbereit. 

Meistens sind sämtliche Grenzformalitäten innerhalb von 15-20 Minuten erledigt, es sei denn, man hat Pech und ein Konvoi von Reisebussen hat gerade vor einem den Grenzposten erreicht und die Schalter gestürmt.

Am Freitagabend ist üblicherweise am Meisten los, vor allem an dem Grenzposten Oshoek/Ngwenya, wenn Swazis von der Arbeit in Südafrika zurückkehren und viele Südafrikaner, die unter der Woche in Eswatini arbeiten und leben, für ihr Wochenende Richtung Heimat fahren. Auch vor bzw. am letzten Wochenende eines Monats ist oft mehr los, wenn Swazis gerne zum Shoppen in südafrikanischen Malls unterwegs sind.

An kleineren Grenzübergängen ist man hingegen oft alleine. Die Grenzübergänge zu Mosambik dauern wegen der Visa Modalitäten etwas länger.

Es ist ratsam, vor der Abreise alle wichtigen Reisedokumente wie Reisepass, Rückflugtickets, Führerschein, Mietwagen Informationen, Reiseversicherung – einschließlich Notfallnummern – zu kopieren und diese irgendwo getrennt von den Originalen aufzubewahren oder am Besten digitale Kopien oder Fotos davon zu haben.

Am besten speichert man diese in einer Cloud, so dass man jederzeit darauf zugreifen kann oder richtet einen Whatsapp Chat mit jemandem ein, so daß auch Dritte notfalls zugreifen können. Man sollte auch die Seriennummern und Typ Bezeichnungen aller wertvollen Gegenstände wie Kamera, Laptop, Ipad, Drohne, Handy etc. sich zentral speichern.

Polizei, Kontrollen und Radarmessungen

Die Beamten der Polizei in Eswatini sind im Allgemeinen sehr freundlich.  

Neben allgemeinen Sicherheitskontrollen werden viele Geschwindigkeitsmessungen, besonders an den neuralgischen Punkten, durchgeführt.

In einem Land mit einer so hohen Unfallrate ist dies auch gut so. Sollte man erwischt werden, gratuliert man der Polizei zu ihrer guten Arbeit. Hat man es tempomäßig nicht völlig übertrieben, beträgt die Geldbuße in der Regel um die E 60 (ca. 4 Euro) und kann gegen Quittung vor Ort bar gezahlt werden. 

Alternative Finanzierungsmöglichkeiten, d.h. Bestechungsgelder sollte man nicht aushandeln.

Ist man Opfer einer Straftat oder eines Unfalls, sollte man dies unverzüglich der Polizei melden.

Der Besitz oder das Schmuggeln von Drogen sind illegal. Auch wenn der Konsum von Marihuana (lokal bekannt als Dagga (ausgesprochen: Dacha) in Eswatini nach wie vor verboten ist, ist der Konsum weit verbreitet.

Viele sagen, das Gras aus Eswatini wäre das beste Afrikas. An vielen Orten findet man kleine Plantagen.

Nachdem Südafrika neuerdings seine Gesetze im Hinblick auf Marihuana modernisierte, arbeitet die Regierung von Eswatini (angeblich) an einer Gesetzesreform. Bis dahin ist gleichwohl mit einer Inhaftierung und harten Strafen als Ausländer theoretisch zu rechnen.