Jede Reise nach Afrika weckt in der Regel das Herz eines Hobby- Fotografens und gute Bilder schaut man natürlich besonders gerne an. 

Trotz exzellenter Foto Ausrüstungsgegenstände sind gute Fotos jedoch nicht garantiert, vor allem dann nicht, wenn man sein Gerät und Zubehör nicht richtig kennt oder die Funktionsweise nicht versteht. 

Wer mit dem Handy Fotos oder einer kleinen Kompaktkamera schießt, sieht das ganze ohnehin gelassener. Aber selbst für Handyfotos gibt es Tricks und Tipps, die gute Resultate erzeugen. 

Ausrüstung

Vor der Abreise in den Urlaub sollte man sicherstellen, dass man weiss, wie die eigene Kamera funktioniert. Neue Kameras probiert man besten schon zu Hause ausgiebig aus. 

Notfalls sollte man die Gebrauchsanweisung mitnehmen, um Dinge nachlesen zu können. Ansonsten geben google und youtube in der Regel auch Antworten auf alle Fragezeichen. 

Gerade neue und moderne Geräte bieten viele Möglichkeiten. Und eine grössere Investition in eine neue Kamera soll sich ja auch bezahlt machen. 

Objektive

Um Wildtiere effektiv zu fotografieren, benötigt man ein Objektiv mit einer langen Brennweite – mindestens 200 mm – und idealerweise eines mit einem Bildstabilisator. Dies hilft auch beim Fotografieren von Personen aus der Ferne.

Zoom-Objektive sind vielseitiger, obwohl Primäroptiken (d.h. bei fester Brennweite) von Profis teils bevorzugt werden. Der optische Zoom (d.h. auf dem Objektiv) liefert schärfere Ergebnisse als der digitale Zoom (auf dem Kameragehäuse). Ein Weitwinkelobjektiv (z.B. 28 mm) ermöglicht Panoramaaufnahmen, während ein Makroobjektiv gut Details in der Naáhe darstellt. Ein Makrofilter ist eine kostengünstige und effektive Alternative zu einem Makroobjektiv.

Blitz 

Ein Blitz kann Fotos dämpfen, indem er starke, unnatürliche Schatten wirft. Wenn möglich, verwendet man den Blitz um das Licht vom Motiv wegzuleiten und es so mit einem „Aufhellblitz“ dezenter auszuleuchten. Dies kann auch bei Tageslicht gut sein, z.B. für die Tierwelt im Schatten oder für Menschen mit einem dunklen Teint. 

ISO

Durch Erhöhung der ISO (z.B. auf 1.000 oder höher) erhellt man das Motiv – obwohl das Bild dadurch verrauscht“ wird.

Speicherkarten 

Speicherkarten sollten idealerweise ausreichend Speicherplatz haben (mindestens 4 GB). Wer zwischendurch keine Möglichkeit hat, Daten von der Karte zu exportieren, sollte ausreichende Ersatzkarten mitführen. Am besten leert man vor der Abreise alle Karten, formatiert sie und testet anschließend, ob sie auch Fotos speichern. 

Stromversorgung

Wenn möglich sollte man einen Ersatzakku mitführen. Akkus sollte man immer über Nacht aufladen wenn man die Gelegenheit und Strom hat. Ggf. hat man während der Reise Unterkünfte ohne Strom (z.B. in Nationalparks oder an abgelegenen Orten). Der passende Adapter ist in jedem Supermarkt für 1,50 Euro zu erhalten. Viele Gästehäuser und Lodges haben bereits Adapter in den Zimmern. 

Daten sichern und Bilder sichten

Wer mit Laptop, Tablet oder tragbaren Speichermedium reist, sollte regelmäßig, am Besten täglich, Bilder runter laden und sichten. 

So erkennt man frühzeitig, ob zum Beispiel die Linse schmutzig ist, Flecken oder Schatten auf dem Bildern sind, oder die Einstellungen an der Kamera optimiert werden sollten. 

Offensichtlichen Müll sollte man gleich löschen. Das hilft die Datenmengen nicht künstlich aufblasen und verschafft einen gewissen Überblick.

Ausrüstungsgegenstände 

Für ernsthafte Tierfotografen und Nachtaufnahmen ist ein Stativ hilfreich. Wer sich damit nicht abschleppen mag, nutzt einen Sitzsack als praktische Alternative (ggf. mit einem Beutel Reis und einer Socke improvisieren). 

Ein Polarisationsfilter bringt Farbe in wenig überzeugende Himmel. 

Ein Sensor-Reinigungsset kann ein Lebensretter bei einem staubigen Objektivwechsel sein. 

Die Linse sollte ohnehin immer durch Verwendung von Linsenkappen geschützt werden. Linsen immer an geschützten Orten wechseln und eine staubige Gegend hierfür vermeiden. Linsen reinigt man mit einem Linsenreinigungstuch und nicht Spucke. 

Kamerataschen und Kamerarucksäcke bieten eine gute Möglichkeit das Equipment geordnet zu halten. 

Bessere Fotos machen

Die ideale Zeit zum Fotografieren ist normalerweise der frühe Morgen oder der späte Nachmittag, wenn satte Farben und lange Schatten Tiefe verleihen. Die Lichtverhältnisse sind dann am Besten. 

Verschiedene Farben sollten aufeinander abgestimmt werden bzw. in Kontrast gesetzt werden. Eine gelbe Blume kommt vor einem grünen Hintergrund zur Geltung, gegen den Himmel fotografiert ist sie “nur” eine Silhouette. 

Bei Porträts sollte das Gesicht im Vordergrund sein und der Hintergrund verschwimmen bzw. nicht ablenken. 

Fotos können oft eine interessantere Geschichte erzählen, indem man den Kontext richtig erfasst. Man sollte auch mal versuchen das Motiv zu verschieben, indem man es verkleinert, vergrößert oder an den Rand schiebt. Das gleiche Motiv kann man auch aus verschiedenen Winkeln und Entfernungen aufnehmen. Hintergrundelemente wie eine Wolke, ein reflektierender See oder Berg  können Bilder verbessern. 

Eine gelungene Bildkomposition mit den verschiedenen Komponenten und passenden Bezugspunkten entscheidet am Ende Top oder Flop. 

Es hilft, das Bild im Sucher sorgfältig zu rahmen – auch wenn man es später auf dem Computer noch zuschneiden kann. 

Wildtiere fotografieren

Ein guter Ort Wildtiere zu fotografieren ist oft am Wasserloch bzw. im Umfeld des Wasserlochs, mit dem Licht im Rücken. Entweder soweit vorhanden von einer möglichen Plattform bzw. Tierbeobachtungsposten (Bird Hide) oder aus dem Autofenster.  Alternativ wo man sich gerade befindet, weil man zum Beispiel zu Fuss unterwegs ist.

Oft man Zeit ein schönes Bild zu komponieren und Dank der digitalen Fotografie kann man wie wild abdrücken und auch ein paar Fehlzünder knipsen. 

Man sollte nicht immer versuchen so nah wie möglich an Tiere heranzukommen sondern vielmehr beobachten, wie sich das Tier verhält und gute Positionen anpassen. Das Annähern an Tiere bedeutet für sie Stress. Besser ist es, wenn sie sich wie gewohnt bewegen können, anstatt schlimmstenfalls die Flucht antreten. 

Man sollte ruckartige und schnelle Bewegungen vermeiden. Und im Fall einer geplanten Annäherung sich immer nur bewegen, wenn das Tier wegschaut. Sobald es nach oben schaut, sollte man erstarren. 

Um kleinere Tiere aus der Nähe zu sehen, sollte man immer zunächst still halten und ihnen die Zeit geben, dass die einen als Teil der Umgebung akzeptieren. 

Fotografiert man nicht nur Silhouetten oder Rückseiten, sollte man versuchen den Lichtschimmer im Auge des Motivs festzuhalten (ausgenommen sind Aufnahmen nachts mit Blitz – denn man sollte Tiere nie blenden) 

Und man etwas auf dem Boden fotografiert, sollte man so tief wie möglich nach unten, um quasi in die Welt des Fotoobjekts einzutreten.

Menschen fotografieren 

Menschen – zumindest Menschen, die man nicht persönlich kennt, fotografieren ist ein bisschen knifflig. 

Eine Möglichkeit, aufdringliche Situationen zu vermeiden, ist die Verwendung eines guten Objektivs mit guter Reichweite. Das bedeutet, dass das Motiv gar nicht mitbekommt, dass es fotografiert wird, so dass mit geringer Tiefenschärfe das Porträt vor einem unscharfen Hintergrund umrahmt wird. Allerdings kann man dann auch keine für das Bild erzeugte Mimik erhalten.

Um offener zu fotografieren, sollte man immer zuerst fragen. Einige sind sehr offen und freuen sich, andere werden sich weigern. Andere werden um Geld bitten … – die Bezahlung kann z.B. darin bestehen, von dem Stand etwas zu kaufen (Essen, Trinken, Souvenir, etc.).

Man sollte dem Menschen immer anbieten ihm/ihr das Bild auf der Rückseite der Kamera zu zeigen – Menschen in ländlichen Gebieten haben möglicherweise nur sehr wenige und selten Bilder von sich selbst gesehen. Andere wiederum haben selbst Smartphones und lieben es Fotos von sich und “weißen Touris” zu machen. It’s Selfie-Time! Darauf sollte man gefasst sein und dies gegebenenfalls auch aktiv anbieten „you want to take a photo with me?“, um kulturell bedingter Scheu zu begegnen.

Kauft man etwas, um ein Foto zu machen, werden die ersten Aufnahmen möglicherweise etwas „holprig“ sein. Aber ist das Eis erstmal gebrochen, werden sicherlich tolle Fotos entstehen. 

Vorsicht !

Es ist offiziell verboten, den königlichen Palast, die königliche Familie, uniformierte Polizei, Armeepersonal, Armeefahrzeuge oder Flugzeuge und Bankgebäude zu fotografieren. Bei offiziellen Anlässen ist ausreichend Sicherheitspersonal zugegen, das einen darauf hinweisen wird, in welche Richtung nicht fotografiert werden darf, zum Beispiel in Richtung Palast. 

Im King Sobhuza II Monument Park ist es zudem aus Respekt der Totenruhe verboten, das Mausoleum von König Sobhuza II zu fotografieren.