Die Highlights von Mbabane sind für eine Hauptstadt eher überschaubar. Wer die Erwartung hat, man könne sich dort wie in Kapstadt oder Maputo über mehrere Tage bestens beschäftigen, wird leider enttäuscht sein.

Gleichwohl gehört der Besuch der Hauptstadt doch irgendwie dazu, wenn man ein Land ein wenig kennenlernen möchte.

Mbabane (ausgesprochen “um-ba-ba-neh”) ist schon irgendwie ein faszinierender Ort. Obwohl es ursprünglich nicht als Hauptstadt von Eswatini (vormals Swasiland) gedacht war, wurde es von den Briten seinerzeit zum großen Teil aufgrund seines kühleren Klimas oben auf dem Berg zur solchen gewählt, weshalb das im Tal gelegene und deutlich wärmere Manzini (damals noch Bremersdorp) an Bedeutung verlor.

Mbabane damals

Die Geschichte von Mbabane reicht bis in die 1750 er Jahre zurück, als sich Chief Mbabane Kunene in der Gegend niederließ. Die Stadt entwickelte sich während der Kolonialzeit und wurde 1903 nach dem Anglo-Boer-Krieg die britische Kolonialhauptstadt.

Mbabane im Jahr 1904, die Markierungen zeigen das Polizeilager auf dem Hügel hinter der Stadt, in der sich heute das Regierungskrankenhaus befindet. Das Foto wurde von der Kreuzung der Straßen Somhlolo und Gwamile mit Blick auf die Gwamile Street aufgenommen. Foto Herkunft: Foto Archiv SNTC/ENTC

Mbabane im Jahr 1904, die Markierungen zeigen das Polizeilager auf dem Hügel hinter der Stadt, in der sich heute das Regierungskrankenhaus befindet. Das Foto wurde von der Kreuzung der Straßen Somhlolo und Gwamile mit Blick auf die Gwamile Street aufgenommen. Foto Herkunft: Foto Archiv SNTC/ENTC

In der Entwicklung gab es 1906 das erste Postamt und 1920 die Ankunft von Elektrizität, zunächst in der Residenz des britischen Kommissars . Bald darauf folgten ein Golfplatz, Tennisplätze, ein Cricketplatz und der Theaterclub.

Mbabane heute

Ein Blick in und auf die Hauptstadt eines Landes ist immer etwas Besonderes.

Mbabane hat etwas mehr als 105.000 Einwohner und ist im Vergleich zu den meisten westlichen Städten also eher klein. Es ist auch kleiner als Manzini mit seinen rund 150.000 Einwohnern, was zugleich die grösste Stadt des Landes ist.

Nach der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1968 begann Mbabane zu expandieren – zuerst mit der Entwicklung der Swazi Plaza und dann der Mbabane Mall. Diese Einkaufszentren bilden heute das Zentrum der Stadt und sind bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Entsprechend geschäftig geht es dort zu. Auch der zentrale Bus-Bahnhof befindet sich dort.

Im Stadtzentrum findet man auch das Postamt, verschiedene Banken, eine Autovermietung, Restaurants, aber auch ausreichend Parkplätze.

Neben einer Reihe von Mode- und Bekleidungsgeschäften findet man eine Reihe von Restaurants und Fastfood- Ketten wie Sibebe Rock Spur, Ocean Basket, KFC, Inder, Chinesen und ein paar Cafés.

Mbabane Markt

Der Markt in Mbabane ist deutlich kleiner als der Manzini Markt, aber gleichwohl einen Besuch wert, vor allem wer lokale und frische Produkte oder Souvenirs einkaufen möchte.

Der Markt befindet sich gegenüber dem Straßenende der Western Distributor.

Nachtleben von Mbabane

Obwohl Mbabane eine kleine Stadt ist, gibt es hier einige lebhafte Bars für diejenigen, die das Nachtleben suchen. Das Albert Millin ist ein Pub-Restaurant mit Studentenatmosphäre, in dem man auch essen und ein Bier genießen kann, öfters gibt es Motto Parties und vor allem oft Sonntags Live Musik.

Etwas verwirrend ist, dass zwei der anderen beliebten Bars Solanis heißen. Das Solanis ist ein großer Bar-Club-Komplex mit verschiedenen Barbereichen innen und außen sowie Tanzflächen. Die etwa 4 km entfernte Solanis Executive Lounge ist eine kleinere Bar & Lounge mit einer ehen ruhigeren Atmosphäre Stimmung.

Essen gehen im Ramblas Restaurant

Ramblas ist sicherlich als eines der besseren Restaurants in Eswatini beliebt.

Das 2008 in Manzini gegründete Restaurant zog 2010 nach Mbabane. Zu den Gerichten gehören Salate, Burger, Pizza, Quesadillas und eine große Auswahl an gegrilltem Fleisch und Fisch sowie verschiedene Tagesgerichte. Das Ramblas hat auch eine umfassende Weinkarte mit erlesenen südafrikanischen Weinen und einer Auswahl an hausgemachten Desserts.

Wer auch Nummer sicher gehen will, sollte einen Tisch reservieren. Hier geht es zu deren Webseite.

Sibebe Rock

Mbabane bietet den perfekten Ausgangsort um das angrenzende Pine Valley und den Sibebe Rock sowie die Gegend darum zu erkunden.

Der markante Sibebe, ca. 10 km von Mbabane entfernt, ist ein 1.488 m hoher Berg, der nach dem Uluru in Australien die größte Granitkuppel der Welt und der zweitgrößte Monolith der Welt sein soll.

Der Sibebe ist kaum zu übersehen, da er über die umliegende Landschaft mit seinen steilen Felswänden thront, die Wanderer zuweilen vor gewagte Herausforderungen stellen. Man kann den Sibebe von mehreren Stellen aus “bezwingen”. Aber eins ist sicher, es geht auf jeden Fall bergauf um schließlich die Aussicht zu genießen. An guten Tagen kann man fast bis zum Malolotja NR sehen.

Auf dem Weg nach oben sieht man beeindruckende Felsbrocken, Wasserfälle und Höhlen, sowie die bezaubernde Flora und Fauna wie wilde Blumen aber auch mit etwas Glück Bussarde und Spechte.

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Did you hike SIBEBE ? . . If you did, you know how much effort it is to climb up this steep „monster“. . 👇🏾 put your comment about your personal experience with Sibebe Rock. . 📸 @safarihike . . Did you know? Sibebe is the second-largest monolith in the world and the largest exposed granite pluton, rising 350m above the valley of the Mbuluzi River. It is also known as ‘Bald Rock’. . If you never walked it, please get your tekkies on and get your bud in gear ⚙️🥾⛰❤️ . #sibebe #sibeberock #sibeberesort #sibebesurvivor #mbuluzi #eswatini #swaziland #swasiland #eswatini🇸🇿 #vakashaeswatini #travelphotography #wandern #wandernmachtglücklich #wordofwanderlust #biggestmonolith #biggest #sanibonani #mypinkbumper #bucketlist #reisetipps #hiking #hikingadventures #hikinggirl #hikingtheglobe #wanderlust #wanderer #womenhiking

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Wer nicht über die steile Felswand klettern möchte, kann sich eine weniger steile Route den Berg hinauf suchen. Man startet unten am Sibebe Gate House, wo man auch die Conservation Fee von 30 E entrichtet. Wer möchte, kann sich auch einen Guide buchen.

Alternativ gibt es seit 2019 eine geteerte Straße, die zum Sibebe Resort führt, das oben auf einem der Plateaus liegt. Von dort sind es ca. 3. Kilometer zu Fuß bis zum Gipfel. Den Schlüssel für das Tor bekommt man an der Rezeption bzw. im Restaurant. In dem Fall wird die Conservation Fee im Sibebe Resort entrichtet, das dann das Geld an den Sibebe Conservation Trust weitergibt.

Die Wege sind bei Regen in der Regel nass und rutschig, weshalb dann besondere Vorsicht geboten ist.

Bei Gewitter sollte man sich nicht auf eine Wanderung begeben. Die Blitzeinschläge in dieser Gegend sind oft gewaltig.

Ausreichend Wasser einpacken nicht vergessen.

Riesige Felsformationen auf dem Weg zur Sibebe Hauptwand

Ngwenya Glasfabrik

Die Ngwenya-Glasfabrik bildet das zentrale Zentrum eines kleinen Kunsthandwerksdorfes in Eswatini unweit dem Grenzübergang Oshoek. Ein Halt dort bietet sich also vor allem bei der Ein- oder Ausreise nach Eswatini an.

In der Glasfabrik kann man die Glasbläser bei ihrer Arbeit beobachten, wie sie geschmolzenes Glas zu einer Vielzahl wunderschöner Stücke kreieren und formen, welches dann im angrenzenden Shop verkauft wird.

Zu Spitzenzeiten werden ungefähr 500 kg recyceltes Glas pro Tag zerkleinert und geschmolzen, bevor das Upcycling beginnt und die heiße Glaslava in neue und schöne Formen umgewandelt wird. Sämtliche Produkte werden aus 100 % recyceltem Glas hergestellt.

Die Fabrik ermutigt die Mitglieder der Gemeinde, weggeworfene Glasgegenstände zu sammeln und diese dann an die Fabrik zu verkaufen, was für viele ein Einkommensstrom darstellt.

Mehr über die Glasfabrik von der Glasfabrik findest du HIER.

Neben der Glasfabrik befinden sich eine Vielzahl anderer Shops, Künstler und Wiederverkäufer. Hier kann man feinstes Handwerk von Schmuck, über Taschen, handgewobenen Kissenbezügen und Schals, Schalen und tausend andere Dinge für sich oder die Lieben zu Hause erwerben.

Ngwenya Mine & Lion’s Cavern

Bei der Ngwenya Miene und der Lions Cavern handelt es sich um eine archäologische Stätte, ein Naturmerkmal von großer Bedeutung.

Eswatini hat nämlich die älteste Mine der Welt: die Ngwenya-Mine.

Sie befindet sich in einer kleinen Öffnung im Ngwenya-Berg, die Löwenhöhle genannt wird.

“Ngwenya” bedeutet Krokodil in der siSwati-Sprache, da der Berg wie ein Krokodil aussehen soll.

Hier wurde von frühen Siedlern Eisenerz abgebaut, das bei Festen und Zeremonien dann als Körperbemalung verwendet wurde. Archäologen haben diese Mine bisher mit Radio-Carbon-Tests untersucht und festgestellt, dass sie mindestens 43.000 Jahre alt ist.

Das Besucherzentrum der Ngwenya Mine ist leider einem Buschfeuer im Jahr 2019 zum Opfer gefallen. Hier konnte man verschiedene Exponate und Fotografien sich ansehen, die allerdings verbrannt sind.

Naturschutzgebiet Malolotja Nature Reserve

Naturliebhaber müssen nicht weit von Mbabane entfernt sein, um ein außergewöhnliches Hochlandreservat besuchen zu können.

Das Naturschutzgebiet Malolotja liegt nur 30 Autominuten von Mbabane entfernt. Das Reservat erstreckt sich über 18.000 Hektar und verfügt über 200 km Wanderwege (von sanften halbtägigen Wanderungen bis hin zu anspruchsvollen Wanderungen, die mehrere Tage dauern), was es zu einem perfekten Ziel für Outdoor-Freunde macht.

Hier leben wild lebende Tiere wie Blesböcke, Zebras, Warzenschweine, Erdferkel, Stachelschweine, Gnus, Oribis, Rehböcke und Paviane.

Begeisterte Vogelbeobachter kommen aus der ganzen Welt, um die Fülle der Vogelwelt im Park zu sehen. insbesondere die gefährdete blaue Schwalbe ist im Malolotja zu finden.

Kontaktdaten:

Malolotja Nature Reserve: (+268) 2444 3241 / (+268) 2416 1480
Email: malolotjares@sntc.org.sz

Im Malolotja Nature Reserve befindet sich auch der einzige Hochseilgarten des Landes, die Malolotja Canopy Tour.

Aussicht im Malolotja Nature Reserve

Malolotja Canopy Tour

Nervenkitzel-Suchende können über eine Seilrutsche über die Sihlotswane-Schlucht hoch über den Baumwipfeln und dem Majolomba-Fluss hinuntergleiten.

Eine 50 m lange Hängebrücke und 11 Holzplattformen, auf denen man von Station zu Station sich vorarbeitet, wurden an den Seiten der Schlucht befestigt.

Die Canopy-Tour ist für alle Altersgruppen geeignet und Sie werden von hochqualifizierten Fachleuten geführt, bei denen Ihre Sicherheit oberste Priorität hat. Hier geht es zu der Webseite der Malolotja Canopy Tour.

Halbtages Hike Eswatini

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